Schriftklassifikation nach DIN 16518 - Teil 3 10.01.2018
Zwei weitere sehr bedeutende Schriftklassen der Schriftklassifikation nach DIN 16518 sind die Serifenbetonten Linear-Antiqua und die Serifenlosen Linear-Antiqua.
In diesem Teil unserer Beitragsreihe erhalten sie unter anderem genauere Informationen darüber, wie sich diese Schriftklassen von den anderen unterscheiden und wann es sinnvoll sein kann, Schriften dieser Klassen für die Produktgestaltung einzusetzen.
5. Serifenbetonte Linear-Antiqua
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelten sich in England aufgrund steigender Nachfrage nach werbetauglichen Schriften die Serifenbetonten Linear-Antiqua.
Formprinzip und Merkmale
• Ausgeprägte und betonte Serifen
• Kaum Kontraste in den Strichstärken (oft Grundstrichstärke = Haarstrichstärke = Serifenstärke)
• Senkrechte Schattenachsen
• Waagerecht verlaufende Anstriche
• Oberlängen der Minuskeln und Versalienhöhe gleich
• Waagerechter e-Strich
Schriftbeispiele
City, Memphis, Clarendon, Egyptian
Wirkung und Einsatzgebiete
Die durch die stark betonten Serifen entstehende ausgeprägte Zeilenbildung führt zu einer recht guten Lesbarkeit. Serifenbetonte Linear-Antiqua finden Verwendung in Zeitungen und Werbung. Übertriebene Varianten erzeugen schnell eine Wildweststimmung.
6. Serifenlose Linear-Antiqua
Die Schriften der Serifenlose Linear-Antiqua werden auch als Grotesk bezeichnet.
Formprinzip und Merkmale
• Wenig bis keinen Kontrast in den Strichstärken
• Geometrisches Grundprinzip
• Schattenachse meist senkrecht
• Oft Oberlängen der Minuskeln gleich Versalienhöhe
Schriftbeispiele
Futura, Helvetica, Frutiger, Avenir, Arial
Wirkung und Einsatzgebiete
Zuerst wirkten die Serifenlosen Linear-Antiqua sehr ungewohnt. Sie wurden daher als Werbeschriften eingesetzt, deren Wesen bekanntlich die Erregung von Aufmerksamkeit sein soll.
Heutzutage sind serifenlose Schriften für uns ganz alltäglich. Sie wirken kühl, nüchtern, modern, elegant und schlicht. Im Internet werden fast nur serifenlose Schriften verwendet. Im Printbereich finden Serifenlose Schriften vor allem bei sehr kleinen und sehr großen Schriftgrößen Anwendung, also zum Beispiel im „Kleingedruckten“ von Verträgen oder auf großflächigen Plakaten und Reklametafeln. Einsatzgebiete sind des Weiteren Bereiche, in denen Informationen schnell erfasst werden müssen, z.B. bei Hinweisschildern und Zeitungsüberschriften. Wissenschaftlich-technische Texte werden oft in diesen Schriften verfasst.
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