Monitor- und Druckfarben 06.01.2011
Farbe ist, genau wie zum Beispiel das Licht einer Infrarot-Lampe, elektromagnetische Strahlung die in Form von Wellen verschiedener Länge abgegeben wird. Das klingt kompliziert, lässt sich aber an Beispielen gut erklären.
Nehmen wir zum Vergleich die Infrarot-Lampe. Diese gibt eine elektromagnetische Strahlung ab, die unsere Haut in Form von Wärme wahrnehmen kann. Genau wie die Haut hat auch unser Auge Rezeptoren, um verschiedene Arten von Strahlung wahrnehmen zu können. Das Auge gibt diese Information an das Gehirn weiter und dort wird sie in einen Farbeindruck umgewandelt.
Genaugenommen sehen wir Farben also nicht mit dem Auge, sondern mit dem Gehirn. Das ist auch der Grund, warum optische Täuschungen funktionieren und Farben von Mensch zu Mensch unterschiedlich wahrgenommen werden.
Die folgende Abbildung zeigt ungefähr wie das Gehirn die verschiedenen Wellenlängen als Farbe umsetzt. Dabei können natürlich, durch Mischung der Wellenlängenbereiche, die verschiedensten Farben entstehen.
Die Farbe von Gegenständen ist nichts anderes als eine Oberflächenstruktur, die bestimmte Bereiche der Strahlung aufnimmt (Absorption) und andere wieder abgibt (Remission). Bei einer vollständigen Absorption des Spektrums empfinden wir die Farbe des Gegenstandes als Schwarz, da keine Wellen vom Auge wahrgenommen werden können.
Farbe am Monitor:
Was in der Natur durch Remission und Absorption entsteht wird am Monitor durch verschiedene Techniken nachgebildet.
So gibt es am Monitor verschiedene Lichtelemente für rotes, grünes und blaues Licht. Daher auch der Name RGB-Farbraum, der für alle möglichen Arten von Lichtfarben steht.
Guckt man zum Beispiel mit einer Lupe auf einen weißen Bildschirm, so erkennt man, dass gleichzeitig rote, grüne und blaue Elemente leuchten. Das Auge nimmt diese Strahlung so wahr, wie einen Gegenstand, der das komplette Spektrum des Lichts wieder abgibt und so entsteht der Farbeindruck Weiß.
Das RGB-Farbmodell simuliert also durch verschiedene Arten und Anteile von Licht das natürliche Verhalten von elektromagnetischer Strahlung.
In der oberen Abbildung sieht man das RGB-Farbmodell. Mischt man die Grundfarben miteinander, so erhält man immer eine hellere Farbe. Werden alle drei Farben zu 100% gemischt, so entsteht Weiß.
Farbe auf dem Papier:
Nun kommen wir zum Punkt, an dem die Farbe auf das Papier soll. Wir haben uns also eine Farbe am Monitor ausgesucht und hätten diese gerne auf einem Flyer oder einer Visitenkarte.
Im Offset-Druck arbeitet man mit den vier Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Aus diesen Farben entsteht bei entsprechender Rasterung (siehe auch mein Video Rasterung im Offset) ein Farbeindruck der dem des Originals, sei es nun die am Monitor ausgewählte Farbe oder ein Foto, möglichst nah entsprechen soll.
Da die verwendeten Druckfarben kein eigenes Licht erzeugen können, ist man wieder auf das natürliche Verhalten von zurückgeworfener Strahlung angewiesen. Man benutzt also Farben die bestimmte Pigmente enthalten, um einen möglichst großen Teil der in der Natur vorkommenden Farben simulieren zu können.
In der Abbildung sieht man was passiert, wenn Druckfarben miteinander gemischt werden. Bei jeder zusätzlich gedruckten Farbe wird mehr Licht absorbiert und es entsteht bei Mischung aller Farben idealerweise Schwarz. Um beispielsweise eine rote Tomate zu drucken, würden die Farben Magenta und Gelb übereinandergedruckt und ergeben so zusammen den Farbeindruck Rot.
Auf der Homepage von Michael Bach habe ich ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung dieser beiden unterschiedlichen Farbsysteme gefunden. Man kann dort an verschiedenen Reglern testen was passiert, wenn man Lichtquellen ab- und anschaltet oder Druckfarben mischt.
In einem weiteren Artikel werde ich auf Farbunterschiede zwischen Monitor und Druckergebnis eingehen und einen Lösungsansatz für dieses Problem zeigen.
Fragen zu diesem Thema bitte per E-Mail an daten@printoo.de oder als Kommentar hier im Beitrag.
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