Laufrichtung bei Papier 07.06.2011
Mit der Laufrichtung wird die Ausrichtung der Papierfasern im Bogen bezeichnet. Dies ensteht durch die Ausrichtung der Fasern in der Papierproduktion. Während der Herstellung laufen die Fasern durch ein Wasserbad als lange Papierbahn und richten sich dort immer in Fließrichtung aus. Aus den zwei verschiedenen Maschinentypen entstehen dann die zwei Laufrichtungs-Typen im Bogenformat: Schmalbahn und Breitbahn.
Zur Verdeutlichung des Unterschieds hier eine kleine Grafik:
Die Laufrichtung der Papierfasern ist durch die Pfeile dargestellt. Schneidet man nun von beiden Maschinen Papier des gleichen Bogenformats heraus, bekommt man, liegt der Bogen mit der langen Seite zum Betrachter, zwei verschiedene Richtungen in die die Fasern angeordnet sind.
Welchen Unterschied spielt diese Laufrichtung nun im Druck?
Optimal für den Passer in der Druckmaschine ist es einen Bogen zu drucken, dessen Laufrichtung parallel zum Druckzylinder verläuft. So ist die stärkste Ausdehnung des Papiers auf die kürzeste Bogenlänge verteilt, also auch insgesamt weniger Ausdehnung und somit weniger Passerdifferenz.
Macht es einen Unterschied beim Endprodukt?
Die Laufrichtung macht bei vielen Produkten einen Unterschied aus, wobei man dort auch die Papiergrammatur und das jeweilige Design beachten sollte. Der typische Fall sind hier sicher die Falzflyer. Ist die Laufrichtung nicht parallel zum Falz, gibt es einerseits Probleme in der Falzmaschine, andererseits gibt es unschöne Bruchkanten, die je nach Farbdeckung etwas zu sehen sind.
Auch bei Briefpapier darf man die Laufrichtung nicht außer Acht lassen. Unterschiedliche Drucker ziehen auch das Briefpapier unterschiedlich ein. So ziehen die meisten A4-Drucker das Papier an der kurzen Seite, während bei A3-Druckern das Fach so halbiert wird, dass nun A4 an der langen Seite gezogen wird. Durch die mechanische Beanspruchung im Drucker kann es nun bei falscher Laufrichtung passieren, dass der fertige Briefbogen immer aufgerollt in der Auslage erscheint. Wer dieses Problem beim eigenen Papier hat, sollte also einmal überprüfen, ob eventuell die Laufrichtung die Ursache des Problems darstellt.
Überprüfen der Laufrichtung:
Zur Überprüfung der Laufrichtung gibt es die verschiedensten Methoden. Ich möchte hier nur die von mir benutzten drei zeigen. Wer sich für dieses Thema interessiert findet sicher im Netz noch weitaus mehr Methoden.
Falzprobe: Sicher die unkomplizierteste der Methoden ist die Falzprobe. Nehmen Sie sich ein Muster des benutzten Papiers und falzen Sie eine Linie in beide Richtungen. Es sollte sich nun idealerweise ein glatter und ein etwas ausgefranster Falz ergeben. Die Laufrichtung ist parallel zum glatten Falz.
Reißprobe: Bei der Reißprobe sollte man kein zu kleines Muster benutzen, da der gewünschte Effekt dadurch verschleiert werden könnte. Das Papiermuster wird nun einmal längs und einmal quer eingerissen. Parallel zur Laufrichtung entsteht ein glatter, gerader Riss. Senkrecht zur Laufrichtung ist der Riss kurvig und ausgefranst.
Streifenprobe: Bei der Streifenprobe werden zwei gleich große, schmale Streifen aus dem Papier geschnitten, wobei man unbedingt markieren sollte welcher Streifen aus welcher Richtung stammt. Nun hält man an beiden Enden die Streifen fest und beobachtet, welcher der Streifen sich weiter nach unten neigt. Wie nun die Laufrichtung bei der jeweiligen Neigung liegt, versuche ich wieder an einer Grafik zu verdeutlichen:
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