Korrekturzeichen: Wie werden Fehler korrekt gekennzeichnet? 13.01.2021
Die wichtigsten Korrekturzeichen im Überblick
Korrekturzeichen werden zur Korrektur von Texten und Druckfahnen verwendet und markieren Fehler und zu verbessernde Stellen im Fließtext und auf dem rechten Rand, dem sogenannten Korrekturrand auf dem auch Anmerkungen und Hinweise vermerkt werden. Um eine einheitliche Verwendung zu ermöglichen, sind die Korrekturzeichen in Deutschland in den DIN-Normen DIN 16511 und DIN 16549-1 genormt. International hingegen richtet man sich bei Korrekturen nach der Norm ISO 5776. Grundsätzliches
Arbeiten zur Korrektur vereinnahmen einen umfangreichen Teil des Studiums. Die eigentliche Tätigkeit der Korrektur umfasst das Lesen des Textes und der Kennzeichnung und Aufklärung der Fehler. Natürlich besteht auch die Möglichkeit professionelle Hilfe zu Korrekturen in Anspruch zu nehmen.Die fehlerhaften oder zu ändernden Textpassagen werden im Text mit dem entsprechenden Zeichen markiert. Auf dem Rand werden die Korrekturzeichen wiederholt und um erforderliche Anweisungen oder Hinweise ergänzt. Bei sich wiederholenden Fehlern, etwa einem durchgängig als Bindestrich verwendeten Trennstrich, sind zahlreiche Einzelkorrekturen durch eine generelle Anweisung zu ersetzen. Bei der Eingabe der Korrekturen bietet es sich an von hinten zu beginnen, da Korrekturen in den meisten Fällen den Umbruch verändern.
Die wichtigsten Zeichen
Falsche Buchstaben und Wörter
Um auf Rechtschreibfehler hinzuweisen, wird das betreffende Wort oder der Buchstabe durchgestrichen. Auf dem Rand wird das richtige Wort bzw. der richtige Buchstabe rechts neben dem Standard-Fehlerzeichen vermerkt. Bei mehreren Fehlern in einer Zeile wird das Standard-Fehlerzeichen um zusätzliche Wimpel ergänzt, um eine eindeutige Zuordnung zu gewährleisten.
Fehlende Buchstaben
Bei fehlenden Buchstaben wird der vorhergehende oder nachfolgende Buchstabe durchgestrichen. Am Rand erfolgt die Anmerkung zusammen mit dem fehlenden Buchstaben. Es ist auch möglich das ganze Wort oder eine Silbe zu streichen und auf dem Rand zu vermerken.
Fehlende Wörter
Fehlende Wörter werden als Leichen bezeichnet. Sie werden an der betreffenden Stelle durch ein Winkelzeichen kenntlich gemacht und auf dem Rand eingefügt.
Fehlende oder verstellte Zeilen
Fehlende Zeilen werden mit einem Zeichen zwischen der vorgehenden und nachfolgenden Zeile sowie auf dem Textrand vermerkt. Verstellte Zeilen werden mit Randstrichen versehen, welche auf dem Rand richtig durchnummeriert werden.
Überflüssige Buchstaben und doppelte Wörter
Buchstaben, Zeichen oder Wörter die gelöscht werden sollen, werden durchgestrichen und auf dem Rand durch das Deleatur-Zeichen kenntlich gemacht.
Verstellte Buchstaben und Wörter
Stehen Buchstaben in der falschen Reihenfolge, werden sie durchgestrichen und auf dem Rand richtig angegeben.
Sind komplette Wörter verstellt, so werden diese durch das Umstellungszeichen gekennzeichnet.
Bei größeren Umstellungen werden die einzelnen Wörter beziffert. Sofern die Reihenfolge gar nicht mehr zu überschauen ist, ist es ratsam den gesamten Text zu streichen und ihn auf dem Rand zu korrigieren. Verstellte Zahlen, etwa Jahreszahlen, werden grundsätzlich ganz gestrichen und auf dem Rand in der richtigen Ziffernfolge vermerkt.
Fehlender oder zu weiter Wortzwischenraum
Stehen zwei Wörter zusammen, wird dies an der betreffenden Stelle sowie auf dem Rand mit einem Zeichen vermerkt. Ein zu weiter Zwischenraum wird durch ein anderes Zeichen kenntlich gemacht und ebenfalls auf dem Rand angegeben.
Falsche Trennungen
Bei falsch getrennten Wörtern wird der entsprechende Abschnitt jeweils am Zeilenende und am Zeilenanfang angezeichnet. Zusätzlich wird am Rand die entsprechende Korrektur vermerkt.
Falsche Einzüge
Am linken Rand werden falsche Einzüge mit diesem Zeichen markiert:
am rechten Rand mit diesem Zeichen:
Fehlender Absatz
Wenn ein Absatz fehlt, wird dieses Zeichen an der betreffenden Stelle und auf dem Rand eingefügt:
Absatz anhängen
Sofern ein Absatz angehängt werden soll, werden die betreffenden Textabschnitte mit diesem Zeichen verbunden:
Schriftattribute ändern
Hierzu wird die betreffende Stelle unterstrichen und die gewünschte Schrift, Schriftgröße oder beides am Rand vermerkt. Wenn Kursivschrift verwendet werden soll, wird meist eine Wellenlinie unter dem betreffenden Wort oder Abschnitt hinzugefügt. Falsch hervorgehobene Wörter oder Abschnitte werden ebenfalls unterstrichen und mit der Randnotiz „gewöhnlich“ oder „Grundschrift“ ergänzt.
Aus abweichenden Schriften gesetzte Buchstaben
Haben sich in Wörtern einzelne Buchstaben aus abweichenden Schriftarten eingeschlichen, spricht man von sogenannten Zwiebelfischen. Diese werden durchgestrichen, am Rand vermerkt und zweimal unterstrichen.
Falsche Korrekturen
Wenn versehentlich etwas korrigiert wurde, was keiner Korrektur bedarf, wird die Korrektur auf dem Rand durchgestrichen und das fälschlich korrigierte mit einer punktierten Linie ersetzt.
Ob als Lehrer, Dozent, Professor oder im professionellen Lektorat, in vielen Fällen ist es unumgänglich die Korrekturzeichen perfekt zu beherrschen. In dieser Übersicht werden die Korrekturzeichen nach dem Prinzip von DIN 16511 verwendet. Einige Korrekturzeichen sind selbsterklärend und benötigen keiner weiteren Erläuterung, der Großteil hingegen muss durch zusätzliche Angaben ergänzt werden. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die einzelnen Korrekturzeichen den Korrekturstellen eindeutig zugeordnet werden können. Gerade um bei einer hohen Fehlerdichte einen Überblick behalten zu können, ist es wichtig akkurat zu korrigieren und eindeutige Zeichen zu verwenden. Zudem ist es sinnvoll eine von der Grundschrift abweichende und gut sichtbare Farbe für die Korrektur zu verwenden.
Gastautor: Tobias Lang – Redakteur von studi-kompass.com
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