Gerätebesichtigung in Heidelberg 03.04.2012
Digitaldrucksysteme gibt es viele auf dem Markt und bei einer Neuanschaffung ist natürlich die Frage welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Geräte haben.
Aus diesem Anlass sind zwei weitere Mitarbeiter und ich nach Heidelberg zur Besichtigung gefahren. Dort konnten wir uns dann die Ricoh Pro C901 ansehen und ausgiebig testen.
Getestet wurden von uns verschiedene Papiersorten auf Papierlauf, Druckqualität, Farbgebung und natürlich das Handling des Systems.
Papierlauf:
Positiv ist hier auf jeden Fall anzumerken, dass wir in der gesamten Testphase nur einen Stopper hatten, der durch ein SK-Papier verursacht wurde. Ansonsten liefen auch kritische Papiersorten wie z.B. starker Chromokarton und auf der Offsetmaschine vorgedrucktes Papier ohne Probleme und mit guter Geschwindigkeit. Je nach Sorte muss man natürlich manchmal Geschwindigkeit für Qualität opfern.
Druckqualität:
Die Ricoh Pro C901 druckt mit einem ölfreien Toner und dementsprechend sieht das Druckbild relativ matt aus. Im Vergleich zu alten mit Öl fixierenden Systemen ist der optische Eindruck näher am Ergebnis einer Offsetdruckmaschine. Durch leichte Passerdifferenzen scheinen Aussparungen in Flächen einen leichten Schlagschatten zu bekommen. Je nach Farbkombination fällt das mal mehr, mal weniger stark auf.
Farbgebung:
Unsere Tests bezüglich der Farbgebung lieferten sehr durchwachsene Ergebnisse. Während Layouts mit Fotos und Farbverläufen erstaunlich gut an unsere Offset-Muster kamen, hatten wir vor allem bei größeren Flächen einige Probleme mit Streifen. Nachdem die Bildtrommeln ausgetauscht wurden konnte zwar eine Verbesserung festgestellt werden, allerdings blieb immer der Eindruck einer leichten Streifenbildung bestehen. Enttäuschend war allerdings die Darstellung von ein- und vierfarbigen Grauflächen. Während schwarze Vollflächen sehr homogen aussehen, schwächelt das Druckbild bei helleren Abstufungen. Ein neutrales Grau aus CMYK zu erstellen ist nach unseren Tests zwar nicht unmöglich, aber doch als kritisch einzustufen. Leider konnten wir nicht testen wie sich die Farbe bei größeren Auflagen verhält.
Handling:
Getestet haben wir das Gerät in Verbindung mit einem EFI-Druckserver, welchen wir bereits von unserem aktuellen System kennen. Somit fiel uns die Bedienung auf Anhieb leicht, und wir mussten uns nicht durch unterschiedliche Menüs kämpfen. Durch die verschiedenen optionalen Papierkassetten konnte bereits während des Drucks eine andere Kassette mit dem nächsten Papier geladen werden. Auch die Kapazität ist in Verbindung mit den Großraumfächern völlig ausreichend. Ähnlich der Lichtsignale an unserer SM52-Druckmaschine gibt es hier für Papierstaus, Verarbeitung etc. drei verschiedene Farben, um dem Benutzer Rückmeldung über den Auftragsstatus geben.
Sehr positiv ist, dass auch bei hohen Grammaturen die Geschwindigkeit bei 90 Seiten DIN A4 pro Minute bleibt. Bei kritischen Papiersorten lässt sich hier allerdings für bessere Qualität die Geschwindigkeit reduzieren oder die Temperatur der Fixiereinheit anpassen.
Gesamteindruck:
Der Digitaldruck ist auf dem Weg zur Offset-Qualität. Durch ölfreien Toner und dem bewussten Umgang mit Farbsteuerung und Papiersorten kann man je nach Druckbild sehr gute Ergebnisse erzielen. Es gibt jedoch immer noch Qualitätseinbußen bei Farbflächen und Grautönen, egal ob ein- oder vierfarbig. Man darf jedoch nicht vergessen, dass diese Geräte für Kleinstauflagen gedacht sind, die auf großen Maschinen nicht mehr rentabel sind. Man muss also abwägen, ob Qualität oder Druckpreis nun entscheidend sind und dementsprechend die Aufträge verteilen. Eine Personalisierung ist aber nach wie vor ohne den Einsatz eines Digitaldruckers nicht realisierbar. Sei es durch den nachträglichen Bild- und Texteindruck oder durch den kompletten Druck auf diesem Gerät.
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