Dispersionslack: Technik, Vorteile, Grenzen 03.05.2011

Nach dem eigentlichen Druckprozess werden Druckbögen häufig mit sogenannten Dispersionslacken versehen. Dispersionslacke werden auf Wasserbasis hergestellt. Die wichtigsten weiteren Inhaltsstoffe sind Polymerdispersionen, Harze und Zusatzstoffe wie Entschäumer oder Netzmittel.

 

Nachdem das Papier die Farbwerke der Bogenoffsetdruckmaschine durchlaufen hat, wird über ein separates Lackwerk der Dispersionslack aufgetragen. Der Lack trocknet rein physikalisch durch Verdunstung und Wegschlagen des Wassers. Die im Wasser aufgeschwemmten Harzteilchen verbinden sich schließlich miteinander. Es bleibt ein fester Lackfilm, der je nach Sorte und benutztem Papier eine matte oder glänzende Oberfläche hinterlässt. Die Dispersionslackierung ist also eine umweltfreundliche Methode, um Ihr Druckprodukt noch besser aussehen zu lassen.

 

Der von uns verwendete Dispersionslack verstärkt nicht nur den gewünschten Matt- oder Glanzeffekt auf dem Papier, sondern schützt auch das Druckergebnis, indem er die Abriebfestigkeit erhöht. Ihr Druckprodukt wird somit langlebiger. Darüber hinaus sorgt der Dispersionslack dafür, dass farbfreie Flächen nicht so schnell vergilben. An den Stellen, wo hingegen viel Farbe auf das Papier kommt, hilft der Lack die Trocknungszeiten zu verringern. Mit Dispersionslack kann also ein hoher Farbauftrag gefahren werden, ohne lange Trocknungszeiten in Kauf nehmen zu müssen.

 

Dispersionslacke werden gerne bei Produkten auf Bilderdruckpapier wie Flyern, Broschüren und Visitenkarten eingesetzt. Für Briefbögen oder Stempelkarten eignet sich eine Veredelung mit Dispersionslack weniger, da Printprodukte nach dem Lackieren schlechter beschrieben und bestempelt werden können. Auch die Wirkung von Klebstoffen wird vermindert. Zudem gestaltet sich das nachträgliche Bedrucken der lackierten Oberfläche mit einem Laser- oder Tintenstrahldrucker schwierig, da das Druckbild auf dem Lack langsamer trocknet und somit leichter verwischt. Gänzlich auf einen Dispersionslack verzichten muss man aber auch bei Produkten, die noch geklebt oder personalisiert werden, nicht. Eine Lackierung mit Dispersionslack ist nämlich nicht nur vollflächig, sondern auch partiell, das heißt nur in ausgewählten Bereichen, möglich.

 

Drucklack lässt sich wie eine Druckfarbe verarbeiten und wird – anders als Dispersionslack – auf Basis oxidativ trocknender Öle hergestellt. Bei der recht langanhaltenden oxidativen Trocknung schlagen die Lösemittel des Lackes in das Papier weg. In der Druckmaschine ist Pudern notwendig. Genau wie bei der Dispersionslackierung wird bei der Veredelung mit Drucklack eine erhöhte Scheuerfestigkeit und Glanzausprägung erreicht.

 

Während Dispersionslacke und Drucklacke einen matten bis mittleren Glanz ergeben, ermöglichen UV-Lackierungen einen hochglänzenden Eindruck. UV-Lack schafft zudem einen dreidimensionalen Effekt und ist damit optisch noch wirkungsvoller als Dispersionslack. Anders als Dispersionslack trocknet UV-Lack jedoch nicht durch Verdunsten von Wasser, sondern muss mit Hilfe von UV-Trocknungsanlagen ausgehärtet werden. Eine Lackierung mit UV-Lack ist dementsprechend teurer.

 

Je nach Auflage versehen wir Druckprodukte auf glänzendem oder mattem Bilderdruckpapier standardmäßig mit Dispersionslack – es kommen also keine zusätzlichen Kosten auf Sie zu.

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